Inventur #1

Inventur #1
zwei Silbergelatine-Prints auf Baryt, je 61 x 76 cm
2014

Die künstlerische Arbeit unterliegt sowohl in der eigenen Bewertung, als auch in der Bewertung von Aussen einer steten Veränderung. Physisch vorhandene „fertige“Werke, Skizzen in zwei,- oder dreidimensionaler Form, Materialien und Ideen befinden sich dabei in einem Kreislauf und bedürfen einer, in regelmäßig oder unregelmäßig wiederkehrenden Zeitabständen vollzogenen, Neubewertung. Würde man diesen Gedanken in einem betrieblichen Kontext betrachten, könnte man von einer Inventur sprechen, welche vereinfacht gesagt das Erfassen von vorrätigen Waren und Materialien an einem Stichtag beschreibt.

Die Lagerung von sperrigen Gegenständen entpuppt sich über längere Sicht als ein Problem. Weiters droht innerhalb eines Atelierraumes in Hinblick auf das Verhältnis von Arbeitsfläche zu Lagerfläche durch eine fortlaufende Produktion der Anteil an Arbeitsfläche zu schrumpfen, geht man davon aus, dass die produzierten Werke keinen oder geringen Absatz finden.

Eine vor einigen Jahren von mir gefertigte Skulptur aus Stahlblech wurde aus diesem Grunde zur Minimierung ihres Volumens zu einem Schrottplatz transportiert und dort mit Hilfe einer Metallpresse komprimiert. Das benötigte Lagervolumen konnte dadurch erheblich verkleinert werden.

Sowohl vorher als auch nachher wurde das Objekt fotografisch dokumentiert, wobei alle Parameter wie Aufnahmestandort, Belichtungszeit, Blende, Objektivbrennweite und Licht unverändert blieben, um so die Veränderung des Volumens möglichst genau zu verdeutlichen. (SK)

(Ausstellungsansichten Galerie 5020, Salzburg: Claudia Rohrauer)