Sprung ins Ungewisse

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Sprung ins Ungewisse
drei Siebdrucke auf Sperrholz
je 28 x 24,3 cm
2021

o.T.
Silbergelatineprint
auf Baryt
30 x 40 cm
2021

In Auftrag gegeben von MUSEUM KITZBÜHEL – Sammlung Alfons Walde für die Gruppenausstellung „Arbeitstitel Kunstbühel“.

Das Arbeiten mit bestehenden Raumsituationen sowie die Übersetzung von einem Medium in ein anderes charakterisieren Klampfers eigens für die Ausstellung konzipierten Beitrag. Ausgehend von einem freigelegten Wandstück, das im renovierten und erweiterten Bereich des Museums historische Anstriche zum Vorschein bringt und wie ein abstraktes Gemälde wirkt, hat er drei Siebdrucke geschaffen. In den auf Fotografien basierenden Drucken werden wir schrittweise an jenes Detail herangeführt, das die Aufmerksamkeit des Künstlers während des Herstellungsprozesses am meisten erregte: Eine im Verbund der abgeblätterten Farbschichten kaum merkliche Ansammlung von Flecken, die sich bei eingehender Betrachtung – man staune – zur schemenhaften Darstellung eines Snowboarders zusammenfügt.
Klampfer spielt hier mit dem menschlichen Drang, unerklärlichen Phänomenen Bedeutung zuzuschreiben. „Sprung ins Ungewisse“ lautet der durchaus mehrdeutige Titel der Arbeit. Im Gegensatz zum farbigen Wandstück sind die Siebdrucke in Schwarzweiß gehalten. Als wäre – wie bei der Überlieferung manch alter Erzählung – beim Transfer des Sujets auf die Druckplatten Information verloren gegangen.
Dann wäre da noch eine Fotografie. Für sich betrachtet erscheint sie wie eine bildgewordene Skulptur. Durch die Art ihrer Platzierung im Ausstellungsraum nimmt sie jedoch vor allem Verweisfunktion ein. Denn sie scheint unseren Blick auf das zu lenken, was uns der Künstler eigentlich zeigen will.

(Text: Manisha Jothady)

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Working with existing spatial situations and translating one medium into another are characteristic of the contribution that Klampfer developed for this exhibition. He created three silkscreen prints based on an uncovered section of wall in the renovated and expanded part of the museum; this revealed historical coats of paint and looks like an abstract painting. In his prints based on photographs, we are made acquainted with each detail capturing the artist’s attention during the production process, such as a hardly noticeable accumulation of spots in the composite of the peeled layers of paint, which upon closer inspection—it is indeed astonishing—joins together to form a rough rendering of a snowboarder. Here, Klampfer is toying with the human desire to ascribe meaning to unexplainable phenomena. “Sprung ins Ungewisse” (Leap into the Unknown) is the quite ambiguous title of this work. In contrast to the colorful wall piece, his silkscreens are black and white. It is as if information were lost when transferring the subject to the printing plates—as in the telling of many an old tale.
And then there’s a photograph. Viewed on its own, it seems like a sculpture turned into a picture. The way it is placed in the exhibition space, however, lends it a sense of referentiality—for it appears to direct our gaze to what the artist actually means to show us.

(Text: Manisha Jothady)